Einleitung
Was versteht man unter digitaler Inklusion?
Ziel der digitalen Inklusion ist es, jedem einzelnen Menschen gleichwertige Chancen auf Teilhabe an der digitalen Gesellschaft zu ermöglichen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es von entscheidender Bedeutung, die Herausforderungen in diesem Bereich zu erkennen.
Die Regierung hat die digitale Transformation zum Herzstück ihrer Planung gemacht und gleichzeitig ihren Willen zum Ausdruck gebracht, eine digitale Kluft, die zum Nachteil aller wäre, zu vermeiden. Ausgearbeitet wurde dieser Nationale Aktionsplan für digitale Inklusion vom Ministerium für Digitalisierung in enger Abstimmung mit einer interministeriellen Arbeitsgruppe zum Thema digitale Inklusion sowie unter Einbeziehung eines bilateralen Meinungsaustauschs mit Vereinen und verschiedenen nichtstaatlichen Akteuren, die Bevölkerungsgruppen nahestehen, die möglicherweise von der Digitalisierung weiter entfernt sind.
In diesem Zusammenhang wurden, unter Berücksichtigung der Erkenntnis, dass die gesamte Gesellschaft gefordert ist, um eine digitale Kluft zu vermeiden, eine Vielzahl von Akteuren in die Ausarbeitung des Aktionsplans mit einbezogen.
Ein konzertierter Ansatz, um einer Vielzahl unterschiedlicher Herausforderungen begegnen zu können
Der Nationale Aktionsplan für digitale Inklusion ist das Ergebnis von Überlegungen, die im Rahmen einer Debatte in der Abgeordnetenkammer, auf Antrag des Ministeriums für Digitalisierung, gesammelt wurden, sowie von Fragebögen, die an Ministerien und öffentliche Verwaltungen zu laufenden oder geplanten Initiativen zur digitalen Inklusion verteilt wurden. Darüber hinaus ergänzten zahlreiche Gespräche mit nichtstaatlichen Akteuren die Analysen der geäußerten Erwartungen und Bedürfnisse.
Der Austausch mit den Mitgliedern der interministeriellen Arbeitsgruppe ermöglichte eine erste Bestandsaufnahme der laufenden Aktionen auf Regierungsebene sowie die Erstellung eines Katalogs über Aktionen und Projekte, welche die verschiedenen staatlichen Organe umsetzen wollen, um einer digitalen Kluft innerhalb ihrer Zielgruppen entgegenzuwirken. Ergänzt wurde diese Bestandsaufnahme durch die bei den Anhörungen der Zivilgesellschaft gesammelten Informationen. Durch diesen Austausch konnte sich das Ministerium für Digitalisierung eingehender mit den Problemen digitalisierungsferner Bevölkerungsgruppen befassen.
Die konsultierten Teilnehmer betonten, dass die Hürden, die die Bürger bei der Digitalisierung zu überwinden haben, individuell sehr verschieden sind und dass die Gründe der Digitalisierungsferne oft sehr vielfältig sind. Die gesellschaftliche Vielfalt sowie die unterschiedlichen Bedürfnisse und Erwartungen der Bürger abhängig von ihrer Vulnerabilität im Hinblick auf digitale Technologien machen die Lage zusätzlich komplexer.
Faktoren wie Alter, Behinderungen, Sprachkenntnisse ... haben ebenfalls einen Einfluss auf den Grad digitaler Inklusion.Hinzu kommt, dass die Technologie sich ständig weiterentwickelt. Projekte und Initiativen zur digitalen Inklusion müssen sich deshalb mit den neuen Technologien weiterentwickeln, um ständig qualitativ hochwertige Informationen und Ausbildungen anbieten zu können.
Wer ist betroffen?
- Viele ältere Menschen haben keine oder wenig digitale Kompetenzen und es fehlt ihnen an Motivation oder Vertrauen, um digitale Hilfsmittel zu nutzen.
- Manche Menschen mit Behinderungen sind mit Problemen im Hinblick auf die Barrierefreiheit digitaler Technologien konfrontiert.
- Oft fehlt es den am wenigsten qualifizierten Arbeitskräften an grundlegenden digitalen Kompetenzen.
- Manche Arbeitslose verfügen nicht über die grundlegenden digitalen Kompetenzen für eine Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt.
- Viele Menschen mit geringem Einkommen haben Probleme beim Zugang zu digitalen Technologien und weisen Motivationsdefizite im Hinblick auf die Nutzung digitaler Hilfsmittel auf.
- Manche Migranten haben keinen Zugang zu digitalen Technologien oder verfügen nicht über die dafür erforderlichen grundlegenden digitalen Kompetenzen.
- Einige Personen, die internationalen Schutz beantragen, sowie Personen, die internationalen Schutz genießen, verfügen nicht über die erforderlichen Mittel, um Zugang zu digitalen Technologien zu haben.
- Manche Frauen und Mädchen leiden im digitalen Bereich immer noch unter Unterschieden zu den Männern.
- Manche Jugendliche haben Probleme mit grundlegenden digitalen Kompetenzen.
Was sind die Prioritäten?
- Erleichterung des Zugangs zu digitalen Hilfsmitteln.
- Förderung der Entwicklung digitaler Kompetenzen.
- Vorgehen gegen regionale Unterschiede bei digitalen Angeboten.
- Sensibilisierung für Online-Sicherheit und den Umgang mit Informationen aus dem Internet.
- Motivierung zur Nutzung digitaler Hilfsmittel.
Laut den angesprochenen Vereinigungen soll die Entwicklung der digitalen Medien integrativ erfolgen, um nicht zu sozialen Vulnerabilitäten zu führen, und sie soll für die Bürger in Luxemburg nicht verpflichtend sein. Zu diesem Zweck sollen analoge Alternativen weiterhin gewährleistet sein. Die Vertreter der Vereinigungen haben ebenfalls mehrfach betont, dass ein erhöhter Bedarf an Kurse für die Teams der Vereinigungen und sonstigen Akteure besteht, die im Bereich der digitalen Inklusion in Luxemburg tätig sind.
Die angesprochenen nichtstaatlichen Organisationen und Vereinigungen halten darüber hinaus Online-Sicherheit, den Zugang zu digitalen Medien sowie digitales Lernen für die größten Herausforderungen bei der digitalen Inklusion. Laut diesen Einrichtungen können ein vereinfachter Zugang und Kurse zum Ausbau digitaler Kompetenzen anschließend zu mehr Motivation und Vertrauen führen.
Welche Lösungen wären möglich?
Unter Berücksichtigung der Unterschiedlichkeit der Zielgruppen werden folgende Lösungen als am sinnvollsten betrachtet:
- Anbieten dezentraler Gruppen- und Einzelkurse.
- Anbieten von Helpdesks.
- Anbieten von "Internetstuben".
- Erlaubnis für Angehörige, Online-Verwaltungsvorgänge anstelle des betreffenden Bürgers zu erledigen.
- Erstellung erläuternder Tutorials und Videos sowie deren Online-Bereitstellung.
Welche Ansatzpunkte und Initiativen wurden festgelegt?
Anhand dieser Erkenntnisse, hat das Ministerium für Digitalisierung 3 strategische Ansatzpunkte festgelegt, um die digitale Inklusion aller Bürger zu fördern. Diese Ansatzpunkte beinhalten eine Reihe konkrete Initiativen des Ministeriums für Digitalisierung und anderer Akteure, die an der Gestaltung des nationalen Aktionsplans für digitale Inklusion mitgewirkt haben.
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