Den Zugang zu digitalen Medien erleichtern

Ziel des Zugangs zu digitalen Medien ist es, jedem Menschen Zugang zu den Informations- und Kommunikationstechnologien zu ermöglichen. Es geht darum, den Zugang zu IKT-Instrumenten und Internet gewährleisten zu können und sicherzustellen, dass vom öffentlichen Sektor bereitgestellte Inhalte einem breitgefächerten Publikum zugänglich sind.

Einige Eckdaten

  • 0,8% der Haushalte haben keinen Zugang zum Internet (Eurostat)
  • 90% der Menschen haben Zugang zum Internet über ein Smartphone (STATEC)
  • 9,2% der Haushalte haben keinen Zugang zu einer Breitbandverbindung (STATEC)
  • 11% der Menschen nutzen das Internet außerhalb ihrer Wohnung und Arbeit nicht (STATEC)

Ziel dieses Aktionsplanes sind die Ausweitung und Verbesserung des Zugangs zu digitalen Medien sowie die vorrangige Berücksichtigung der Inklusion bei der Entwicklung digitaler Lösungen, um eine größere Nutzerfreundlichkeit und einen verbesserten Zugang zu gewährleisten (digital inclusion by design). Ziel ist es außerdem, die Einrichtung persönlicher Kontaktstellen und öffentlicher Zugänge auf nationaler und kommunaler Ebene zu fördern. Doch auch wenn Menschen, die sich für die Nutzung digitaler Medien entscheiden, ein ausgeweiteter und verbesserter Zugang angeboten werden muss, ist es der Wille der Regierung, auch weiterhin einen nichtdigitalen Zugang zu den Regierungsdiensten zu gewährleisten.

Die Initiativen um den Zugang zu digitalen Medien zu erleichtern sind:

1. Forschungsprogramm zur Nutzerfreundlichkeit digitaler öffentlicher Dienste

Durchführung eines Forschungsprogramms durch das Ministerium für Digitalisierung und das Interdisciplinary Centre for Security, Reliability and Trust (SnT). Hierbei geht es um die Nutzerfreundlichkeit öffentlicher digitaler Dienste und soziotechnische Aspekte der Benutzerschnittstelle sowie deren Auswirkungen auf die digitale Inklusion. Das Forschungsprogramm untersucht, wie neue Technologien und Forschung die digitale Inklusion fördern können.

2. Strategie "Gouvernance électronique 2021-2025 "

Umsetzung der Strategie "E-Governance 2021-2025" durch das Ministerium für Digitalisierung und das Zentrum für Informationstechnologien des Staates (Centre des technologies de l'information de l'État − CTIE). Ziel der Strategie ist die Stärkung des eGovernment; außerdem soll sie beim Übergang zu einer digitalen Regierung eine unterstützende Rolle spielen, und zwar mit dem Ziel, einen echten Mehrwert für die Bürger zu schaffen.
Es geht darum, eine transversale digitale Barrierefreiheit zu fördern, nutzerzentrierte Dienste zu entwickeln, attraktive öffentliche Online-Dienste anzubieten und in das Vertrauen der Bürger in die staatlichen Online-Dienste zu investieren.

3. Verbesserung des Zugangs zu digitalen staatlichen Diensten und Produkten

Verstärkung der Anstrengungen zur Einführung leicht zugänglicher digitaler staatlicher Dienste und Produkte durch das CTIE gemäß ReNow (Bezugsmodell der Websites-Normalisation der Regierung des Großherzogtums Luxemburg).
Bei diesem Bezugsmodell handelt es sich um eine Vorgehensweise und Hilfe im Bereich Webqualität; es richtet sich an staatliche Einrichtungen sowie Einrichtungen des öffentlichen Sektors und bezieht zahlreiche Aspekte der Standardisierung, wie Qualitätsstandards, Standards im Bereich Internetzugänglichkeit und einen nutzerzentrierten Ansatz, mit ein.

4. Förderung der Leichten Sprache auf Guichet.lu

Durch das CTIE erfolgende kontinuierliche Entwicklung und Bereitstellung von Informationen in Leichter Sprache über digitale Verwaltungsvorgänge. Die Bereitstellung erfolgt auf www.guichet.lu.

5. Digitale Vollmacht?

Initiierung einer juristischen und technischen Machbarkeitsstudie durch das Ministerium für Digitalisierung, bei der es um die mögliche Einführung einer digitalen Vollmacht geht, durch die Dritte die Möglichkeit hätten, im Auftrag eines Angehörigen digitale Verwaltungsvorgänge zu erledigen.

6. Entwicklung der App MyGuichet.lu

Stetige Weiterentwicklung der App MyGuichet.lu durch das CTIE, um den Bürgern einen einfachen und mobilen Zugang zu ermöglichen. Diese Maßnahme unterstützt die Weiterentwicklung des in der E-Governance 2021-2025 genannten "Cross-Media-Zugang".

7. Dezentralisierung von Guichet.lu?

Vom Ministerium für Digitalisierung durchgeführte Untersuchung einer möglichen Dezentralisierung von Guichet.lu.

8. Lehrmittel für den Zugang zu digitalen Diensten des Staates

Förderung und Entwicklung analoger, audiovisueller und digitaler Träger bzw. Medien durch das CTIE, mit dem Ziel ist einen sicheren Zugang zu den digitalen Diensten der Regierung zu gewährleisten. Hierbei kann es sich um Videoanleitungen, Online-Tutorials, Flyer, Broschüren und Benutzerleitfäden handeln, die allen Bürgern dabei helfen, sich einzuloggen und digitale öffentliche Dienste zu nutzen.

9. Evaluation der Barrierefreiheit öffentlicher Websites und Anwendungen

Kontinuierliche Bewertung der Barrierefreiheit öffentlicher Websites und Apps durch das Informations- und Presseamt (SIP) der Regierung.
In diesem Zusammenhang dient das an den Luxemburger Kontext angepasste Allgemeine Referenzwerk zur Verbesserung der Barrierefreiheit (Référentiel général d'amélioration de l'accessibilité − RGAA) als Referenzwerk für Barrierefreiheit für sämtliche Luxemburger Verwaltungen. Das SIP prüft die Barrierefreiheit öffentlicher digitaler Inhalte und erstellt regelmäßig Berichte über die Ergebnisse.
Außerdem kümmert sich das SIP um Beschwerden im Zusammenhang mit der Barrierefreiheit, stellt eine effiziente Vermittlung zwischen den Bürgern und den einzelnen Verwaltungen sicher und sensibilisiert die unterschiedlichen Interessenvertreter und die breite Öffentlichkeit für die Barrierefreiheit digitaler Technologien und die diesbezüglichen rechtlichen Rahmenbedingungen in Luxemburg.
Das SIP verwaltet das Portal über die Barrierefreiheit digitaler Technologien https://accessibilite.public.lu, das Zugang zu einer Reihe von Ressourcen bietet, mit denen man Websites und Apps einer möglichst großen Zahl von Menschen zugänglich machen kann, und das ein Tool bereitstellt, um für jede veröffentlichte Website oder Anwendung mühelos Erklärungen zur Barrierefreiheit zu generieren.

10. Pdf/UA-Formate-"Universal accessibility"

Von BEE SECURE (unter der Aufsicht des Ministeriums für Bildung, Kinder und Jugend) vorzunehmende Umwandlung all seiner derzeitigen und künftigen Publikationen in das PDF-/U.A.-Format ("universal accessibility").

11. Universal-Design-Plattformen

Entwicklung sogenannter "Universal-Design-Plattformen" durch das Nationale Institut für öffentliche Verwaltung (Institut national d’administration publique − INAP) des Ministeriums für den öffentlichen Dienst. Diese inklusiven und barrierefreien Plattformen bei Verwaltungen und Gemeinden ermöglichen die Bereitstellung von Inhalten (Webinare und E-Learning) für Menschen mit Behinderungen oder Menschen mit besonderen Lernbedürfnissen.

12. Sensibilisierung für die Barrierefreiheit digitaler Technologien

Ausbau der Barrierefreiheit digitaler Technologien und Sensibilisierung für die verschiedenen damit verbundenen Herausforderungen mittels der Durchführung des Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention 2019-2024 durch das Ministerium für Familie, Integration und die Großregion. Der Aktionsplan sieht eine systematischere Verwendung der Leichten Sprache vor, um die Kommunikation für und mit Menschen mit Behinderungen zu verbessern.

13. Strategie "Eine leistungsstarke Internetverbindung für alle"

Aufnahme der Strategie Leistungsstarke Verbindungen für alle (Une connectivité performante pour tous) − einer nationalen Strategie für elektronische Ultra-Hochgeschwindigkeitskommunikationsnetze 2021-25 − durch die Abteilung für Medien und Telekommunikation (Service des médias et des communications) des Staatsministeriums. Um eine digitale Kluft zu vermeiden, sieht die Strategie insbesondere vor, dass durch gezielte Unterstützungsmaßnahmen alle Haushalte, unabhängig von deren sozialer Lage, an das Internet angebunden sind. Es wird demnach die Ansicht vertreten, dass bis 2025 jeder Haushalt die Möglichkeit haben sollte, über eine Anbindung mit mindestens 100 Mbit/s Downstream zu verfügen, um sich voll in eine moderne Gesellschaft integrieren zu können.

Die anderen strategische Ansatzpunkte

Zur Förderung der digitalen Inklusion aller Bürger, muss der Zugang zu digitalen Medien gewährleistet sein, aber man muss auch:

Die Motivierung stärken und Vertrauen im digitalen Umfeld bilden Die digitale Kompetenzen entwickeln

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